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Escape Rooms als Familienspass

  • Beitrag veröffentlicht:18/08/2022
  • Beitrags-Kategorie:Posts

Die Gruppen, welche unsere Räume spielen, sind so divers und einzigartig wie Escape Rooms selber. Die meisten Gruppen, welche Escape Rooms spielen, sind Freundesgruppen oder Familien, auch mit Kindern. Wenn man an Escape Rooms denkt, kommen einem vielleicht erst knifflige Rätsel in den Sinn, welche viel Grips benötigen, um gelöst zu werden. Vielleicht hat man Zweifel, ob die Räume für Kinder überhaupt geeignet sind. Schliesslich ist Konzentration und viel mentale Arbeit gefragt. Als erfahrene Game-Masterin (und Psychologiestudentin) kann ich euch aber versichern, dass wir unsere Kleinen oft unterschätzen. In diesem Blogeintrag wird erläutert, wieso Escape Rooms für Kinder gut geeignet sind, und wie Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten durch die Art der Spiele fördern können.

Die Psychologie der Kinder

Jean Piaget, ein Schweizer Psychologe und einer der bedeutensten Psychologen in der Mitte des 20. Jahrhunderts, beschäftigte sich hauptsächlich mit der mentalen Entwicklung von Kindern. Seine Sicht unterscheidete sich von der damaligen Meinung, Kinder wären in ihrer Entwicklung passiv. Andere Psychologen dieser Zeit bezeichneten Kinder beispielsweise als „tabula rasa“, als „unbeschriebene Blätter“, welche von der Umwelt beeinflusst werden. Wiederum andere behaupten im Gegenteil, dass Kinder eine biologische Anlage hätten, und dass die Entwicklung durch biologische Prozesse bestimmt wird. Heute weiss man, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Also dass die biologische Ausstattung und Umweltfaktoren sich gegenseitig beeinflussen und so die Entwicklung von Kindern vorantreiben. Piaget behauptete, dass Kinder in ihrer Entwicklung aktiv mitwirken. Kinder hätten schon früh ein Grundwissen über die Welt, und seien von Natur aus neugierig, so dass sie ihr Wissen durch aktives Erkunden und Erfahrungen weiter ausbauen können — wie kleine Wissenschaftler. Sie würden Theorien über die Welt aufstellen, die immer besser und differenzierter werden. Bei Vorschulkindern beschränken sich die mentalen Fähigkeiten auf fassbare Dinge. Mit der Einschulung kommen dann erste symbolische Repräsentationen wie Buchstaben oder Zahlen, und das denken wird immer abstrakter. In der Schule lernen die Kinder ausserdem einige Fähigkeiten, welche ihre kognitive Leistung massiv steigern. Ihre Konzentrationsspanne verlängert sich, und ihr verbales und numerisches Können verbessert sich immens. Sie lernen, strategisch vorzugehen, und werden durch Aufgaben zu lösungsorientierten Menschen. Leider sind Schulaufgaben oft trocken, und die Kinder kommen je länger je mehr von einem „lernen wollen“ zu einem „lernen müssen“. Aus diesem Grund sind Escape Rooms für Kinder ab der 3.-4. Klasse so toll!

Escape Rooms für die kognitive Entwicklung

Escape Rooms fördern Kinder im Sinn von Piaget — als kleine Wissenschaftler. Es geht darum, neugierig zu sein, zu erkunden, und lösungsorientiert vorzugehen. Ausserdem taucht man in eine Geschichte ein, und ist für eine gewisse Zeit losgelöst vom alltäglichen Geschehen, ja, man übernimmt oft sogar eine andere Rolle. Man kommt in ein Flow-Erlebnis, und die Fantasie wird angeregt. Wenn miteinander Kinder spielen, ist das eigentlich das gleiche Prinzip. Im „als ob“- Spiel übernehmen Kinder verschiedene Rollen, und lernen, sich in andere hineinzuversetzen. Die Fantasie, welche Kinder dabei verwenden, verlieren wir leider mit dem Erwachsenwerden. Deshalb fühlt sich die Geschichte und das Rollenspiel in Escape Rooms für Kinder um einiges realer an, und die Missionen werden von ihnen mit grosser Begeisterung gelöst. Escape Rooms verbinden sozusagen knifflige kognitive Aufgaben mit dem Spielen, und regt fordert die Kinder in aktiver Weise in ihrer Problemlösung. Für Kinder ab 9 ist es zu empfehlen, noch Erwachsene dabei zu haben. Ältere Kinder ab 12 können unsere Räume auch ohne Schwierigkeiten nur mit gleichaltrigen lösen, und brauchen nicht unbedingt Erwachsene, die dabei sind. Um erfolgreich beim Lösen zu sein, müssen sie eigentlich die gleichen Strategien anwenden wie jeder andere auch. Das Wichtigste ist die Kommunikation untereinander, und dass man gut im Team zusammenarbeiten kann. Die Art der Rätsel unterscheiden sich sehr untereinander, und jede Person hat ihre Stärken und Schwächen anderswo. Mir als Game Master ist es schon oft passiert, dass Kinder gewisse Rätsel viel schneller gelöst haben als Erwachsene. Kreatives Denken ist gefragt, und das haben Kinder im Vergleich zu uns im Überschuss. Auch sind sie es von der Schule aus gewohnt, ein Problem oder eine Aufgabe vorgesetzt zu bekommen, die sie lösen müssen. Deshalb legen sie direkt los, ohne gross zu grübeln oder die Möglichkeiten des Handels abzuwägen, was in Escape Rooms manchmal von Vorteil sein kann. Zuletzt muss noch erwähnt werden, dass Escape Rooms ein Erfolgserlebnis bieten können. Wenn Kinder (und Erwachsene!) die Rätsel lösen, fühlen sie sich in ihren Fähigkeiten bestätigt. So wird das Selbstwertgefühl gefördert, was sich bei Kindern sehr positiv auf ihre weitere Entwicklung auswirkt. Um es zusammenzufassen: Wenn Sie Escape Rooms mit Ihren Kindern spielen, ermöglichen sie ihnen nicht nur, ihre kognitiven Fähigkeiten spielerisch und aktiv zu fördern, sondern schenken Ihnen auch ein Erlebnis, an welches sie sich möglicherweise ihr Leben lang erinnern werden.